Sicherheitspolitik war lange scheinbar nur noch ein Thema für Militärexperten und Geostrategen, die in Forschungsinstituten saßen und komplizierte Analysen für ihresgleichen schrieben. Doch plötzlich ist Sicherheitspolitik wieder so in aller Munde wie zuletzt im Kalten Krieg. Panzer, Kampfkraft, Vorstöße und Rückzüge, Kampfmoral und Truppenausstattung beherrschen die Gespräche an den Stammtischen, wo aus 80 Millionen Bundestrainern über Nacht ebenso viele Militärstrategen wurden. Wir begreifen, dass Sicherheitspolitik wieder ein wichtiges Thema ist, nachdem dieses durch vergangene friedliche Zeiten in Vergessenheit geraten war. Sicherheitspolitik ist mehr als militärische Macht und Aufrüstung. Geschichte, Religion, Klima, Armut und Ressourcenknappheit sind Zündstoffe für internationale Konflikte. Welche Politik wir in diesen Bereichen betreiben, ist also genauso sicherheitsrelevant. Deutschland wird in den kommenden Jahren zusammen mit seinen Partnern in der EU und in der NATO neu definieren, was Sicherheit bedeutet, was sie kosten darf, wie und mit wem sie politisch erreicht wird. Und es schadet nichts, sich an diesem Abend bei uns im Bleicherhaus einmal grundlegend die Frage zu stellen, ob Sicherheitspolitik deshalb nicht bei jedem von uns anfängt.
Krisen und Konflikte sind genauso ihr Thema, wie die strategischen Wandlungen auf unserem Globus. Absolut sicher in der Sicherheitspolitik.