Man könnte meinen, wir hätten wichtigere Probleme als das Gendern. Und doch kochen bei kaum einem Thema die Meinungen so schnell so hoch. Sprache ist eben ein wesentlicher Bestandteil unserer Persönlichkeit und Eingriffe dort lassen uns zu Recht nicht kalt, ist doch die Macht über die Worte auch immer Macht über die Dinge. Normalerweise folgt die Sprache den sich verändernden Realitäten, denn diese zu beschreiben, ist ihre Funktion. Worte verschwinden und Redewendungen kommen aus der Mode, weil ihr Gegenstand verschwindet oder die Haltungen sich verändern. Neue Worte und Formulierungen entstehen, wenn Neues auftaucht und zu beschreiben ist. Doch kann man dieses Prinzip auch umkehren, und durch eine veränderte Sprache auch veränderte Realitäten schaffen? Ist das Gendern also endlich die Umsetzung von Gerechtigkeit und Gleichbehandlung in der Sprache, um alle sexuellen Identitäten im Alltag abzubilden? Oder ist das Gendern ein als Sprachanpassung getarntes politisches Projekt einer linken akademischen Minderheit in Universitäten, Medien und Teilen der Politik am Willen der Mehrheit der Menschen vorbei? Offensichtlich taugt das Thema perfekt für Eskalation. Und dabei ist sowohl das Gendern selbst als auch der von manchem als Zwang angesehene Weg der Einführung Sprengstoff. Wir versuchen eine sachliche Analyse. Bei uns im Bleicherhaus.
Glühender Harburger mit dem Blick über die ganze politische Landschaft: Sozialpolitik und demographischer Wandel, aber auch die Hamburger Landespolitik sind bei ihm in besten Händen.