Für eine verhältnismäßig kleine Stadt hat Lübeck eine hohe Dichte an Nobelpreisträgern: Willy Brandt bekam 1971 den Friedensnobelpreis, Thomas Mann 1929 und Günther Grass 1999 den für Literatur. Und doch sind diese Preisträger sehr unterschiedlich: Verkörpert Thomas Mann die bürgerliche Welt, stehen Günther Grass und Willy Brandt für die bundesrepublikanische kulturelle und politische Linke. Heute wollen wir uns auf diese zwei konzentrieren, die für die einen geistige Leuchttürme waren, für die anderen linke Reizfiguren, auf jeden Fall aber eigenwillige Menschen mit einer sehr speziellen Persönlichkeit. Auf unserem Besuch im Willy-Brandt- und im Günther-Grass-Haus spüren wir beiden Menschen und ihrem Wirken nach und fragen, welche Bedeutung sie für Lübeck haben. Wir lassen die Veranstaltung auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt ausklingen. Eigene Anreise.
Eine Veranstaltung der Reihe "books@bleicherhaus"
inkl. Eintritte/Führungen. Eigene Anreise
Uschi Häckermann ist gebürtige Rheinländerin, aber überzeugte Norddeutsche. Nach einem Studium der Germanistik und Geschichte hat sie bis zur Pensionierung an Schulen gearbeitet und hier die Bildungsarbeit lieben gelernt. Dabei hat sie teilweise auch ganz andere Sachen unterrichtet. Immer aber mit Freude am Lehren und Lernen. Logisch, dass der Herzenslübeckerin das nicht reichte und sie daher seit 21 Jahren auch in der Bildung und Vermittlung in verschiedenen Lübecker Museen arbeitet. So kennt sie Grass, Mann und Brandt wie kaum ein anderer, weiß, wo es das beste Marzipan und die ungewöhnlichsten Geschichten Lübecks gibt, und sieht Zusammenhänge, die vielen verborgen bleiben. Auf diskursiven Rundgängen zu Literatur und Geschichte teilt sie ihr Wissen in Ausstellungen und auf den Straßen von Hamburg und ihrer Heimatstadt Lübeck – seit 2023 auch für das Bleicherhaus.