Im März 1931 wurde Heinrich Mann 60 Jahre alt und sein Bruder Thomas erwähnte in einer Ansprache ihre gemeinsame Vaterstadt: "Dies alte Lübeck ist ein merkwürdiges Nest. Es ist heute ja eine Mittelstadt wie eine andere, modern schlecht und recht, mit einem sozialdemokratischen Bürgermeister und einer kommunistischen Fraktion im Bürgerschaftsparlament". Zwei Jahre später saßen auch hier die Nazis im Rathaus. Bis 1935 war der Lübecker Widerstand weitgehend zerschlagen.
Bis dahin gab es jedoch Frauen und Männer, die sich wehrten, und später, während des Krieges, kämpften Lübeckerinnen und Lübecker im politischen und kirchlichen Widerstand gegen den Faschismus.
Wir suchen Orte in der Lübecker Altstadt auf, die etwas über Mut und Verzweiflung in einer düsteren Zeit erzählen. Eigene Anreise.
Eine Veranstaltung der Reihe "books@bleicherhaus"
inkl. Eigene Anreise
Uschi Häckermann ist gebürtige Rheinländerin, aber überzeugte Norddeutsche. Nach einem Studium der Germanistik und Geschichte hat sie bis zur Pensionierung an Schulen gearbeitet und hier die Bildungsarbeit lieben gelernt. Dabei hat sie teilweise auch ganz andere Sachen unterrichtet. Immer aber mit Freude am Lehren und Lernen. Logisch, dass der Herzenslübeckerin das nicht reichte und sie daher seit 21 Jahren auch in der Bildung und Vermittlung in verschiedenen Lübecker Museen arbeitet. So kennt sie Grass, Mann und Brandt wie kaum ein anderer, weiß, wo es das beste Marzipan und die ungewöhnlichsten Geschichten Lübecks gibt, und sieht Zusammenhänge, die vielen verborgen bleiben. Auf diskursiven Rundgängen zu Literatur und Geschichte teilt sie ihr Wissen in Ausstellungen und auf den Straßen von Hamburg und ihrer Heimatstadt Lübeck – seit 2023 auch für das Bleicherhaus.