Martin Luthers „Ratschlag“ an die deutschen Fürsten von 1543 markiert einen der Tiefpunkte theologischer und kirchlicher Feindseligkeit gegen jüdische Menschen und das Judentum insgesamt. Ob theologisch, völkisch oder rassistisch gerechtfertigt: die christlichen Kirchen und – von wenigen Ausnahmen abgesehen – ihre theologischen Lehrer beteiligten sich ideologisch und praktisch an der Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in Deutschland. So konnten sich auch die Nationalsozialisten in ihrer Ausgrenzungs- und Vernichtungspolitik gegen Juden auf das Schweigen oder sogar die Unterstützung der Kirchen verlassen.
Welche Bedeutung hat die selbstkritische Aufarbeitung dieser Geschichte durch die Kirchen für die Gegenwart? Welche Verbreitung und welchen Einfluss haben antijüdische Einstellungen auch heute noch in den Kirchen? Bei uns im Bleicherhaus.
"Demokratie braucht Aufklärung und Wissen, Verantwortung und Handeln."
Ulrich Hentschel gestaltete bereits in seiner Zeit als Studienleiter einer kirchlichen Bildungseinrichtung Seminare und Bildungsurlaube zu friedens- und entwicklungspolitischen Themen. Nach seiner Zeit als Gemeindepastor an der St. Johanniskirche, heute Kulturkirche in Altona, förderte und forderte er als Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie vor allem die Auseinandersetzung mit der Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft und ihren Wirkungen. Ein Schwerpunkt war dabei die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in Kirche, Politik und Gesellschaft. Zu diesen Themen, insbesondere in den Hamburger Auseinandersetzungen, ist er weiterhin aktiv als Theologe, Berater und Autor, so auch in seinem Blog www.linksabbieger.net.